Berthold Akzidenz Grotesk
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Name | Berthold Akzidenz Grotesk [wrong?] |
Style | Bold [wrong?] |
category | Serifenlose Linear-Antiqua [wrong?] |
designer(s) | H. Berthold [wrong?] |
foundry | Berthold [wrong?] |
date released | Field not set [wrong?] |
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author | B.graf |
date | January 17, 2012 – 21:06 |
place | Überwasserstraße 7, 44147 Dortmund, Deutschland |
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Die Akzidenz-Grotesk (früher auch Accidenz-Grotesk) ist eine Grotesk-Schrift, die ursprünglich 1896 von der H. Berthold AG herausgegeben wurde. Die Akzidenz-Grotesk gilt als Meilenstein in der Schriftgestaltung. Zahlreiche Schrifttypen wie etwa die Helvetica wurden durch sie beeinflusst.
Geschichte:
Sie wurde als eine Auszeichnungsschrift konzipiert, da diese Art von Schrift damals beim Einsatz in den immer wichtiger werdenden Anzeigen zunehmend gefragt war. Die Gestalter der neuen Sans-Serif-Modelle bezogen sich auf die bereits vorhandenen Schriftformen. So gilt etwa die Akzidenz-Grotesk als die Schrift, von der sich Max Miedinger bei der Gestaltung der Helvetica inspirieren ließ. Für die Geburt der Akzidenz Grotesk gibt es kein Datum. Tatsächlich können sich einige als Vater der »AG« bezeichnen, wie Kenner sie gerne abkürzen. Bereits um 1880 entwarf der deutsche Typograf und Hieroglyphen-Experte Ferdinand Theinhardt (1820–1909) für die Publikationen der Königlich-Preußischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin vier Schnitte einer Serifenlosen, die er »Royal Grotesk« nannte. 1908 übernimmt Hermann Berthold die Theinhardtsche Schriftgießerei und integriert die inzwischen sehr beliebte »Royal« in seine Akzidenz Grotesk-Schriftfamilie unter der Bezeichnung »AG Mager«. Der spätere Ziehvater der Akzidenz Grotesk, Günter Gerhard Lange, verweist auf Quellen, nach der ihr Normalschnitt 1899 bei Bauer & Co. in Stuttgart zur Welt kam, kurze Zeit später ebenfalls ein Übernahmekandidat der H. Berthold AG. Diese stellte selbst kurze Zeit vorher eine Accidenz-Grotesk in einer Anzeige vor. [1]
In der DDR wurde eine ähnliche Schriftart, die Super Grotesk, verwendet. Dies lag daran, dass auf dem Territorium der DDR anfangs nur die Schriftsätze der Schriftguß KG/VEB Typoart vorhanden waren, welche in ihrem Programm nur die Super Grotesk führten.
Klassifikation der Schrift
Nach DIN 16518 kategrorisiert man die Akzidenz-Grotesk in der Gruppe VI – Serifenlose Linear-Antiqua
Hans Peter Willberg würde sie in seiner Klassifikationsmatrix als statische Grotesk einordnen
Helvetica oder Akzidenz?
Die Akzidenz-Grotesk kann leicht mit der Helvetica verwechselt werden. Die Ähnlichkeiten sind offensichtlich, aber die subtilen Unterschiede schließen das kleine „a“, das große und kleine „C“ und das große „G“, „J“, „R“ und „Q“ ein. Im Bereich der Interpunktionen ist ein wesentlicher Unterschied beim Fragezeichen »?« auszumachen. Als charakteristisch für die Akzidenz-Grotesk sind daneben die Ziffern 2 und 7 anzusehen, die sich in ihren Formen deutlich von denen der Helvetica unterscheiden.
Abgesehen von den subtilen Unterschieden zwischen diesen einzelnen Typen ist Miedingers wichtigste Änderung an Akzidenz die geringere »x-Höhe«, die Entfernung von der Grundlinie zur Höhe des kleinen „x“. Das hat zur Folge, dass Helvetica eckiger erscheint, während Akzidenz über rundliche Ecken und Bögen verfügt.
Vermarktung und Vertrieb – ungeklärte Rechtsnachfolge
Die Akzidenz-Grotesk ist ein gutes Beispiel dafür, wie viel es ausmachen kann, von welchem Hersteller die Schrift vertrieben wird. Das Original wurde anno 1902 von der H. Berthold AG herausgebracht und ist von jeher als „Mutter aller Grotesken“ bekannt.
Hermann Berthold gründete 1858 das Berliner Traditionsunternehmen H. Berthold AG, die bereits 1900 die führende Schriftgießerei Deutschlands war. Sie war in der Entwicklung durchaus wegweisend, verlor aber in den 1980er Jahren ihren Vorsprung und meldete 1993 Konkurs an.
Seitdem werden die Schriften von verschiedenen Anbietern vermarktet, jedoch ist die rechtliche Grundlage dieser Vermarktung nicht geklärt, da es aufgrund der Liquidation der H. Berthold AG keinen Rechtsnachfolger gibt.
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